Einführung: Der italienische Tanzvirtuose
Roberto Bolle, geboren am 26. März 1975 in Casale Monferrato in der italienischen Region Piemont, ist zweifellos einer der herausragendsten Balletttänzer unserer Zeit. Als Étoile des Teatro alla Scala in Mailand und weltweit gefragter Gasttänzer verkörpert er die Perfektion klassischer Tanztechnik, gepaart mit einer außergewöhnlichen künstlerischen Ausdruckskraft. Seine beeindruckende Statur von 1,87 Metern, sein athletischer Körper und sein charismatisches Auftreten haben ihn zu einer Ikone des Balletts gemacht, die weit über die Grenzen der Tanzwelt hinaus Bekanntheit erlangt hat.
Im Jahr 2025 wird Roberto Bolle seinen 50. Geburtstag feiern – ein bedeutender Meilenstein für einen klassischen Tänzer. Trotz seines fortgeschrittenen Alters für einen Balletttänzer beeindruckt er weiterhin mit seiner technischen Präzision, seiner körperlichen Fitness und seiner künstlerischen Reife. Seine anhaltende Karriere widerlegt die traditionelle Vorstellung, dass die Laufbahn eines männlichen Balletttänzers in den frühen Vierzigern enden muss.
Kindheit und frühe Ausbildung
Roberto Bolle wuchs in Trino auf, einer kleinen Stadt in der Nähe von Vercelli im Piemont. Bereits im Alter von sieben Jahren entdeckte er seine Leidenschaft für das Tanzen, als er Tänzer im Fernsehen sah. Als seine Mutter ihm die Wahl zwischen Schwimmunterricht und Ballettunterricht anbot, entschied sich der junge Roberto ohne zu zögern für das Tanzen. Später erinnerte er sich: „Mit sieben Jahren fragte mich meine Mutter, ob ich einen Schwimmkurs besuchen wollte: Ohne zu zögern antwortete ich, dass mein Traum war, tanzen zu lernen. Ich hatte keine Ahnung, dass es klassisches akademisches Ballett war: Anfangs war ich überwältigt, ich wollte frei tanzen, ohne seinen strengen Regeln unterworfen zu sein. Die Opfer hatten begonnen, und ich erkannte es nicht.“
Seine ersten Tanzschritte unternahm er an der Akademie in Vercelli, nur eine halbe Stunde mit dem Bus von seinem Heimatort Trino entfernt. Der entscheidende Wendepunkt in seiner jungen Karriere kam im Alter von zwölf Jahren, als seine Mutter durch eine Zeitungsanzeige auf ein Vortanzen an der prestigeträchtigen Ballettschule des Teatro alla Scala in Mailand aufmerksam wurde. Obwohl er zunächst zögerte, Mailand so weit weg von seiner Familie zu besuchen, bestand er die Aufnahmeprüfung und wurde in die renommierte Schule unter der Leitung von Anna Prina aufgenommen.
Die Anfangsjahre an der Scala-Ballettschule waren für den jungen Roberto nicht einfach. Er litt unter Heimweh und vermisste seine Familie – seine Eltern und drei Geschwister. Wie er später beschrieb: „Die ersten Jahre in der Schule waren eine Mischung aus Freude und Traurigkeit. Ich erlebte einen tiefen inneren Konflikt. Ein Teil von mir wollte verzweifelt nach Hause gehen, bei meiner Familie sein, bei meinen Eltern und meinen drei Geschwistern. Aber ich verstand die Bedeutung, in Mailand zu bleiben, wo meine Träume wahr werden konnten. Der erste Schritt zu meinem Schicksal war erfüllt.“
Ein prägendes Erlebnis hatte Roberto im Alter von fünfzehn Jahren, als der legendäre Tänzer Rudolf Nurejew das Teatro alla Scala besuchte, um in seiner eigenen Produktion von „Der Nussknacker“ zu tanzen. Nurejew bemerkte den jungen Roberto zufällig im Studio und entschied, dass er die Rolle des Tadzio in „Tod in Venedig“ spielen sollte. Leider erhielt Roberto keine Erlaubnis vom Theater, nach Verona zu gehen, da man befürchtete, er würde zu viel Unterricht versäumen. Später erkannte er jedoch, dass es wahrscheinlich zu früh für eine solche Rolle gewesen wäre. Dennoch war es diese Begegnung mit Nurejew, die seine Entschlossenheit festigte, das Ballett zu seinem Lebensinhalt, seiner Profession und seiner Kunst zu machen.
Aufstieg zum Startänzer
Nach Abschluss seiner Ausbildung trat Roberto Bolle 1994 dem Ballettensemble des Teatro alla Scala bei. Wie viele junge Tänzer begann er seine Karriere im Corps de Ballet und tanzte in verschiedenen Rollen, von kleinen Nebenrollen bis hin zum „Blumenwalzer“ im „Nussknacker“. Seine außergewöhnlichen Fähigkeiten und sein Engagement blieben jedoch nicht lange unbemerkt.
Bereits nach zwei Jahren im Ensemble erlebte Roberto einen entscheidenden Karrieresprung. Nach einer Aufführung von „Romeo und Julia“ im Castello Sforzesco im Juli 1996 wurde er zum Haupttänzer (Principal Dancer) befördert – im Alter von nur 20 Jahren. Diesen Moment beschrieb er später als „eine der intensivsten Freuden meines Lebens. Ich war so emotional, dass ich am Telefon weinte, als ich meiner Mutter die Neuigkeit mitteilte.“
Obwohl er als festes Ensemblemitglied an das Teatro alla Scala gebunden war, erkannte Roberto bald die Vorteile einer freiberuflichen Karriere. Im Alter von 21 Jahren verließ er seine feste Position, um als Gasttänzer aufzutreten. Mit 23 Jahren erhielt er vom Teatro alla Scala ein Angebot als „Gastkünstler in Residenz“, was ihm die Freiheit gab, an verschiedenen Bühnen weltweit zu tanzen, ohne die Verbindung zu seinem Heimattheater zu verlieren. Sein Debüt in London öffnete ihm die Türen zu den größten Theatern der Welt.
Im Jahr 2003 wurde Roberto Bolle zum Étoile des Teatro alla Scala befördert, dem höchsten Rang, den ein Tänzer an diesem renommierten Haus erreichen kann. Diese Ernennung unterstrich seine herausragende Position in der Ballettwelt und festigte seinen Status als einer der führenden Tänzer seiner Generation.
Internationale Karriere
Roberto Bolles internationale Karriere ist beeindruckend in ihrer Breite und Tiefe. Er hat mit praktisch allen bedeutenden Ballettkompanien der Welt getanzt und ist auf den prestigeträchtigsten Bühnen aufgetreten. Zu den Kompanien, mit denen er zusammengearbeitet hat, zählen das Royal Ballet in London, das Tokyo Ballet, das National Ballet of Canada, das Stuttgarter Ballett, das Finnische Nationalballett, die Staatsoper Berlin, die Wiener Staatsoper, die Staatsoper Dresden, die Bayerische Staatsoper, das Internationale Maifestspiele Wiesbaden, das 8. und 9. Internationale Ballett-Festival in Tokio, das Teatro dell’Opera di Roma, das Teatro di San Carlo in Neapel und das Stadttheater in Florenz.
Derek Deane, der Direktor des English National Ballet, kreierte speziell für Bolle zwei Produktionen: „Schwanensee“ und „Romeo und Julia“, die beide in der Royal Albert Hall in London aufgeführt wurden. Zum 10. Jahrestag des Operntheaters in Kairo trat er in „Aida“ bei den Pyramiden von Giza auf und später in der Arena von Verona für eine neue Version der Oper, die weltweit live übertragen wurde.
Im Oktober 2000 eröffnete er die Saison am Covent Garden Opera House in London mit einer Aufführung von „Schwanensee“. Im November wurde er vom Bolschoi-Ballett eingeladen, den 75. Geburtstag der legendären Ballerina Maya Plisetskaya in Anwesenheit des russischen Präsidenten Wladimir Putin zu feiern.
Ein besonderer Höhepunkt seiner Karriere war ein Auftritt im Juni 2002 anlässlich des Goldenen Thronjubiläums von Königin Elizabeth II. Im Ballsaal des Buckingham Palace tanzte er das Pas de deux aus dem dritten Akt von „Schwanensee“ mit der Haupttänzerin des Royal Ballet, Zenaida Yanowsky, in Anwesenheit der Königin. Das Ereignis wurde von der BBC live übertragen und in alle Commonwealth-Länder gesendet.
Am 1. April 2004 tanzte Roberto Bolle auf dem Petersplatz vor Papst Johannes Paul II., um den Tag der Jugend zu feiern. Am 7. Dezember desselben Jahres tanzte er in „Europa riconosciuta“ mit Alessandra Ferri, um die Wiedereröffnung des Teatro alla Scala nach dessen Restaurierung zu feiern.
Im Dezember 2005 führte er im Covent Garden Opera House in London Frederick Ashtons Produktion von „Sylvia“ auf, die von der BBC am Weihnachtstag ausgestrahlt wurde.
Bolle tanzte bei der Eröffnungszeremonie der Olympischen Winterspiele 2006 in Turin, wo er ein Solo aufführte, das Enzo Cosimi speziell für ihn kreiert hatte. Die Zeremonie wurde weltweit übertragen und von 2,5 Milliarden Menschen gesehen.
American Ballet Theatre und internationale Anerkennung
Ein wichtiger Meilenstein in Roberto Bolles Karriere war seine Zusammenarbeit mit dem American Ballet Theatre (ABT), einer der renommiertesten Ballettkompanien der Welt. 2007 trat er zum ersten Mal als Gastkünstler mit dem ABT auf, anlässlich der Abschiedsvorstellung der berühmten Tänzerin Alessandra Ferri.
Für die Frühjahrssaison 2009 am Metropolitan Opera House in New York City wurde Bolle als Haupttänzer beim American Ballet Theatre engagiert – ein historischer Moment, denn er war der erste männliche italienische Tänzer, der als Principal Dancer in diese prestigeträchtige Kompanie aufgenommen wurde. Die „Dance Listings“ in der New York Times vom 26. Juni 2009 beschrieben Bolle als „absolut umwerfend (sowohl im Aussehen als auch im Tanz)“.
Während seiner Zeit beim ABT tanzte Roberto Bolle in einer Vielzahl von Balletten, darunter „Die Kameliendame“, „Schwanensee“, „La Bayadère“ und „Romeo und Julia“. Seine technische Brillanz, seine ausdrucksstarke Darstellung und seine beeindruckende Bühnenpräsenz machten ihn schnell zu einem Publikumsliebling und festigten seinen Ruf als einer der führenden Balletttänzer weltweit.
Im Juni 2019 beendete Roberto Bolle seine Zusammenarbeit mit dem American Ballet Theatre. Seinen letzten Auftritt mit der Kompanie hatte er als Des Grieux, an der Seite von Hee Seo in der Titelrolle in „Manon“. Es war ein emotionaler Abschied von einer Kompanie, die einen wichtigen Teil seiner internationalen Karriere geprägt hatte.
Roberto Bolle and Friends und der BolleTour
Ein besonderes Kapitel in Roberto Bolles Karriere stellt das Galaformat „Roberto Bolle and Friends“ dar, mit dem er durch Italien und über die Landesgrenzen hinaus tourt. Diese Initiative war für ihn ein wichtiger Schritt in Richtung künstlerischer Reife und Unabhängigkeit. Wie er selbst in einem Interview erklärte: „Bolle and Friends war mein erster Schritt in Richtung Reife. Anfangs war ich sehr zögerlich. Ja, es stimmt, dass ich mit 21 Jahren bereits Haupttänzer an der Scala war, aber [vor 24 Jahren] erschien es mir zu viel, zu versuchen, dem Publikum etwas mit meinem Namen zu verkaufen und mit einem Programm, das ich entschieden und organisiert hatte. Es fühlte sich wie eine große Verantwortung an.“
Mit „Roberto Bolle and Friends“ hat er ein Format geschaffen, das das Ballett einem breiten Publikum zugänglich macht und gleichzeitig höchste künstlerische Qualität bietet. Bei diesen Galas präsentiert er nicht nur sein eigenes Können, sondern bringt auch talentierte Tänzerinnen und Tänzer aus verschiedenen Ländern und Kompanien zusammen, um ein abwechslungsreiches und anspruchsvolles Programm zu präsentieren.
Der Erfolg von „Roberto Bolle and Friends“ hat dazu beigetragen, dass Bolle in Italien zu einer kulturellen Ikone geworden ist. Er wird oft als der wichtigste männliche Tänzer seiner Generation bezeichnet und hat maßgeblich dazu beigetragen, das Wissen, die Attraktivität und das Verständnis für die Kunst des Balletts weltweit zu verbreiten.
Medienpräsenz und kultureller Einfluss
Roberto Bolle hat in Italien eine Bekanntheit erreicht, die weit über die traditionellen Grenzen der Ballettwelt hinausgeht. Er hat eine enorme italienische Anhängerschaft und ist zum Referenzpunkt geworden, wenn es um Tanzangelegenheiten im Fernsehen geht. Seine dreistündigen jährlichen Fernsehshows zur Hauptsendezeit auf Italiens Hauptkanal haben den unter der allgemeinen Öffentlichkeit oft wiederholten Ausspruch gefestigt, dass er „der größte Balletttänzer der Welt“ sei.
Diese Fernsehpräsenz war für Bolle eine natürliche Entwicklung, obwohl er anfangs besorgt war: „Die Fernsehshows waren eine natürliche Entwicklung, aber am Anfang war ich ängstlich – die Angst, die Schwelle der Bekanntheit zu überschreiten. Immerhin machte ich wunderbare Dinge im Theater, und mich in einer Sendung zu präsentieren, die nicht widerspiegelte, wer ich war, nicht hochwertig war und wenig unmittelbares Feedback hatte, war ein Risiko. Aber dann sagte ich mir: Mach es so gut wie möglich.“
Für seine erste Fernsehsendung hatten die Autoren einige Reden für ihn vorbereitet, aber als ein Scheinwerfer auf ihn gerichtet wurde, war er verängstigt – einmal blieb ihm komplett die Sprache weg. Später erkannte er, dass er sich einfach in alles hineinstürzen musste: Er musste John Malkovich, der im letzten Moment ankam, alleine interviewen, und er nahm an einer Sketcheinlage basierend auf Mel Brooks‘ „Frankenstein Junior“ teil. Wie er selbst sagt: „Ich lernte, mich über mich selbst lustig zu machen.“
Ein weiteres jährliches Fernsehereignis ist „OnDance“, bei dem Hunderte von Ballettschülern aus ganz Italien eine Tanzklasse auf dem Platz vor dem Mailänder Dom absolvieren, mit Maestro Bolle auf einem Podium, der Anweisungen gibt. Dieses Format unterstreicht Bolles Engagement für die Förderung des Balletts und die Ausbildung junger Tänzerinnen und Tänzer.
Modelle und Werbekampagnen
Neben seiner Tanzkarriere hat Roberto Bolle auch in der Mode- und Werbewelt Fuß gefasst. Er ist in zahlreichen Mode- und Stilzeitschriften erschienen und war das Gesicht verschiedener Werbekampagnen. Die Luxusmarke Ferragamo setzte ihn 2008 in einer Werbekampagne ein, und 2009 war er in der US-Ausgabe der Vogue zusammen mit dem Supermodel Coco Rocha in einer Editorial-Fotostrecke zu sehen.
Besonders hervorzuheben ist seine Zusammenarbeit mit dem renommierten Modedesigner Giorgio Armani, der ihn mit Kleidung ausstattet. Diese Partnerschaft unterstreicht Bolles Status als Stilikone und seine Bedeutung über die Grenzen der Tanzwelt hinaus.
Diese Kooperationen mit führenden Modehäusern haben dazu beigetragen, Bolles Profil zu schärfen und ihn einem breiteren Publikum bekannt zu machen. Gleichzeitig haben sie dazu beigetragen, die Kunst des Balletts mit der Welt der Mode und des Designs zu verbinden und so neue Perspektiven und Synergien zu schaffen.
Humanitäres Engagement
Neben seiner künstlerischen Tätigkeit engagiert sich Roberto Bolle auch für humanitäre Zwecke. Seit 1999 ist er Goodwill-Botschafter für UNICEF, die Kinderhilfsorganisation der Vereinten Nationen. In dieser Funktion setzt er sich für die Rechte und das Wohlbefinden von Kindern weltweit ein.
2006 besuchte Bolle den Sudan, wo er Zeit in Schulen und Krankenhäusern verbrachte. Bis Juni 2007 hatte er über 655.000 US-Dollar für Bildungs- und Gesundheitsprojekte im Sudan gesammelt. Diese beeindruckende Summe unterstreicht sein Engagement und seine Fähigkeit, seine Bekanntheit für wohltätige Zwecke einzusetzen.
Bolles humanitäres Engagement zeigt eine weitere Facette seiner Persönlichkeit und verdeutlicht sein Bewusstsein für soziale Verantwortung. Trotz seines vollen Terminkalenders und der körperlichen Anforderungen seiner Tanzkarriere findet er Zeit, sich für diejenigen einzusetzen, die weniger privilegiert sind als er selbst.
Repertoire und künstlerische Entwicklung
Roberto Bolles Repertoire umfasst die wichtigsten Rollen des klassischen Balletts sowie bedeutende Werke des zeitgenössischen Tanzes. Zu seinen Paraderollen zählen Prinz Siegfried in „Schwanensee“, Albrecht in „Giselle“, Romeo in „Romeo und Julia“, der Prinz in „Dornröschen“ und „Aschenputtel“ sowie der Nussknacker-Prinz in „Der Nussknacker“.
Darüber hinaus hat er in zeitgenössischen Werken wie „In the Middle, Somewhat Elevated“ von William Forsythe getanzt und kontinuierlich sein Repertoire erweitert, um sein künstlerisches Spektrum zu vergrößern. Seine Vielseitigkeit und seine Fähigkeit, sowohl in klassischen als auch in modernen Werken zu überzeugen, haben ihm Anerkennung von Kritikern und Publikum gleichermaßen eingebracht.
Bolles Interpretation der klassischen Rollen zeichnet sich durch technische Perfektion, ausdrucksstarke Darstellung und eine natürliche Eleganz aus. Seine Partnering-Fähigkeiten sind außergewöhnlich, was ihn zu einem gefragten Partner für führende Ballerinas weltweit macht. Seine Auftritte mit Tänzerinnen wie Alessandra Ferri, Zenaida Yanowsky, Hee Seo und anderen haben zu unvergesslichen Momenten auf der Ballettbühne geführt.
Die Herausforderungen des Alters und der physischen Anforderungen
Als Bolle sich seinem 50. Lebensjahr nähert, reflektiert er über die körperlichen Herausforderungen, die mit einer langen Tanzkarriere verbunden sind. In einem Interview erklärte er: „Ich begegne dem Vergehen der Zeit mit großem Engagement, Anstrengung und Schmerz, aber ohne jemals auf neue Erfahrungen zu verzichten, die mich prüfen und bereichern werden.“
Die körperliche Belastung des täglichen Trainings und der Aufführungen ist erheblich, besonders mit zunehmendem Alter. Bolle bemerkt: „Müdigkeit und Schmerzen prägen die Tage immer mehr, je älter man wird.“ Dennoch treibt ihn seine Leidenschaft für den Tanz an, weiterzumachen und seine Kunst zu vertiefen.
Seine Disziplin und sein Engagement für seine körperliche Fitness sind legendär. Tägliches Training, eine strenge Diät und die ständige Pflege seines Körpers als Instrument sind für ihn selbstverständlich. Diese Selbstdisziplin hat es ihm ermöglicht, seine Karriere weit über das übliche Alter hinaus zu verlängern und weiterhin auf höchstem Niveau zu tanzen.
Vermächtnis und Zukunft
Roberto Bolle hat einen unauslöschlichen Eindruck in der Welt des Balletts hinterlassen. Als einer der bekanntesten und gefeiertsten männlichen Tänzer seiner Generation hat er dazu beigetragen, das Profil des Balletts zu schärfen und es einem breiteren Publikum zugänglich zu machen.
Sein Vermächtnis umfasst nicht nur seine herausragenden Darbietungen auf der Bühne, sondern auch seine Bemühungen, das Ballett durch Fernsehauftritte, Galatourneen und Bildungsinitiativen zu popularisieren. Seine Arbeit mit jungen Tänzerinnen und Tänzern durch Formate wie „OnDance“ trägt dazu bei, die nächste Generation von Ballettkünstlern zu inspirieren und zu fördern.
Während er sich seinem 50. Lebensjahr nähert, denkt Bolle über die Zukunft nach. Er ist entschlossen, all seine Jahre der Erfahrung auf die Bühne zu bringen und weiterhin sein Publikum zu begeistern. Gleichzeitig bereitet er sich möglicherweise auf einen Übergang in neue Rollen vor, sei es als Choreograf, Direktor oder Mentor für jüngere Tänzer.
Sein Einfluss auf das Ballett und die Kultur im Allgemeinen wird zweifellos auch in den kommenden Jahren spürbar sein. Roberto Bolle hat gezeigt, dass Ballett eine Kunstform ist, die berühren, inspirieren und Menschen aller Hintergründe ansprechen kann. Sein lebendiges Beispiel wird weiterhin junge Tänzerinnen und Tänzer motivieren, ihr eigenes künstlerisches Potenzial zu entfalten und die Grenzen des Möglichen zu erweitern.
Fazit: Ein Titan des Tanzes
Roberto Bolle steht als Titan in der Welt des Balletts da – ein Künstler, der technische Brillanz mit emotionaler Tiefe, physische Perfektion mit künstlerischer Sensibilität verbindet. Seine Karriere spannt sich über mehr als drei Jahrzehnte und umfasst Auftritte auf den angesehensten Bühnen der Welt mit den renommiertesten Kompanien.
Was Bolle besonders auszeichnet, ist nicht nur seine außergewöhnliche Technik oder seine beeindruckende Bühnenpräsenz, sondern auch seine Fähigkeit, die Kunst des Balletts einem breiten Publikum zugänglich zu machen. Durch seine Fernsehauftritte, seine Galatourneen und seine Präsenz in den sozialen Medien hat er dazu beigetragen, Stereotypen über Ballett abzubauen und seine Schönheit und Relevanz in der heutigen Gesellschaft zu betonen.
Als er sich seinem 50. Lebensjahr nähert, blickt Roberto Bolle auf eine Karriere zurück, die reich an künstlerischen Höhepunkten, internationaler Anerkennung und persönlicher Erfüllung ist. Gleichzeitig schaut er nach vorne, bereit für neue Herausforderungen und Möglichkeiten, seine Kunst weiterzuentwickeln und zu teilen.
In einer Welt, die sich ständig verändert, bleibt Roberto Bolle ein Leuchtfeuer der Exzellenz, Disziplin und Leidenschaft – ein wahrer Botschafter des Balletts, dessen Vermächtnis in den Herzen derer weiterleben wird, die das Privileg hatten, ihn tanzen zu sehen.
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